REWRITE SESSION 14.12.2022
Diversity an der FHNW Ein Wegweiser für die Hochschulpraxis
DE
Vorwort des Direktionspräsidenten

Diversity heisst Vielfalt. Vielfalt an der FHNW bedeutet: neun Hochschulen und Services, die in unterschiedlichen Fachbereichen tätig sind, und dies in vier verschiedenen Kantonen. Vielfältig sind auch unsere Studierenden und Mitarbeitenden mit ihren individuellen Biografien, Begabungen und Erfahrungen, Lebensmodellen und Voraussetzungen. Diese Vielfalt ist ein wichtiger Wert. Es ist eine Aufgabe der Führung, Bedingungen zu schaffen, in deren Rahmen sich Diversity zum Nutzen für die FHNW entfalten kann.
Die Vielfalt von Studierenden und Mitarbeitenden bietet unterschiedliche Ansatzpunkte für Innovation und Hochschulentwicklung. Wenn wir Unterschiedlichkeit auch als Stärke wahrnehmen, kann die FHNW ihr Potenzial als Multispartenhochschule noch besser ausschöpfen. Lern- und Arbeitsbedingungen, die Vielfalt ermöglichen und produktiv machen, stärken die FHNW als beliebten Studienort und zeichnen sie als attraktive Arbeitgeberin aus. Diversity ist bereichernd, wenn es uns gelingt, die eigene Sichtweise zu reflektieren, miteinander ins Gespräch zu kommen und voneinander zu lernen.

Ziele
Die FHNW anerkennt und berücksichtigt die Vielfalt ihrer Studierenden und Mitarbeitenden insbesondere bezüglich Geschlecht, ethnisch-kultureller Herkunft, Alter, sexueller Orientierung, religiöser Ausrichtung, unterschiedlicher Lebenssituationen und -formen und hinsichtlich vorhandener körperlicher oder psychischer Behinderung. Sie betrachtet die Vielfalt ihrer Studierenden und Mitarbeitenden und die Vielfalt ihrer Organisation als Ressource und Potential.   Die FHNW verfügt über eine hohe Diversity-Kompetenz in den vier Leistungsbereichen Aus- und Weiterbildung, Forschung und Entwicklung sowie Dienstleistung. Das Erzeugen von Sensibilität für Diversity-Anliegen ist Teil ihrer Unternehmens- und Führungskultur.
Umsetzung
Die FHNW setzt die Gleichstellung, Antidiskriminierung und Chancengleichheit ihrer Mitarbeitenden und Studierenden um. Sie beugt Diskriminierung vor und ergreift Massnahmen bei entsprechenden Vorfällen. Die FHNW fördert die Kompetenzen und nutzt die Erfahrungen, welche sich aus der Unterschiedlichkeit ihrer Mitarbeitenden und Studierenden und aus der Verschiedenheit ihrer Hochschulen und disziplinären Kulturen ergeben. Hochschulen und Services sorgen für den Auf- und Ausbau von Diversity-Kompetenzen. […] Die Umsetzung in den Hochschulen bezieht die strategischen Zielsetzungen, die Personalpolitik und Personalentwicklung, die Zielvereinbarungsprozesse, das Qualitäts- und Immobilienmanagement und die Kommunikation nach innen und aussen ein. Die Verantwortung für die Umsetzung der Diversity-Politik liegt bei der Direktionspräsidentin, beim Direktionspräsidenten und den Direktorinnen und Direktoren der Hochschulen bzw. der Services und den übrigen Führungsverantwortlichen. Die Stabstelle Gleichstellung/Diversity unterstützt die Direktionspräsidentin, den Direktionspräsidenten und die Hochschulen und Services bei der Umsetzung der Diversity-Politik. Bestehende Controlling-Instrumente enthalten entsprechende Kennzahlen. Die FHNW stellt im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten die für die Umsetzung nötigen Ressourcen zur Verfügung.
Diversity-Leitsätze FHNW
Die FHNW entwickelt ihre Diversity-Kompetenz in den vier Leistungsbereichen Ausbildung, anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung, Weiterbildung sowie Dienstleistung. Insbesondere wird die Entwicklung von Diversity-Kompetenz auch im Rahmen der internationalen Ausrichtung der FHNW gefördert. Bei der Berufsbefähigung der Studierenden sowie in der Weiterbildung wird auch der Befähigung zu einer nicht-diskriminierenden Berufspraxis Rechnung getragen.   Die in den Leitsätzen genannten sechs Diversity-Dimensionen wirken parallel und beeinflussen sich gegenseitig. Sie können soziale Ungleichheiten widerspiegeln, verändern sich und können verändert werden. Die Dimension Geschlecht ist dabei ein zentrales Thema, das auch bei den anderen Dimensionen mitberücksichtigt werden muss.

Geschlecht
  • Wir verstehen Geschlecht im Sinne von Gender in erster Linie als von der Gesellschaft zugewiesene Rolle.
  • Wir achten überall auf die Geschlechterverhältnisse und bedenken ihre Bedeutung in der Organisation und in den Fachgebieten. Damit entwickeln wir unsere Gender-Kompetenz.
  • Wir arbeiten am Ziel eines ausgeglichenen Geschlechterverhältnisses.
  • Wir fördern die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Studium.
Alter
  • Wir sehen den Austausch und die Zusammenarbeit unter Mitarbeitenden und Studierenden verschiedener Altersgruppen als förderlich für Innovation.
  • Wir setzen uns für die Nachwuchsförderung ein.
  • Wir fördern lebenslanges Lernen und nutzen Erfahrungswissen sowohl in der Personalentwicklung als auch in der Ausgestaltung unserer Aus- und Weiterbildungsangebote.
  • Wir unterstützen Studierende und Mitarbeitende in verschiedenen Lebensphasen, insbesondere beim Eintritt in die Hochschule, beim Eintritt in die Berufswelt, bei der Vereinbarkeit von Studium bzw. Beruf und Familie sowie beim Übergang in die Pensionierung.
Behinderung
  • Wir verstehen Behinderung als Resultat einer Wechselwirkung, in der Menschen mit Beeinträchtigungen auf einstellungs- und umweltbedingte Barrieren stossen. Diese hindern sie an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft.
  • Wir ermöglichen barrierefreies Arbeiten und Studieren und gleichen behinderungsbedingte Nachteile aus. Dabei arbeiten wir im Einzelfall kreativ, partizipativ und lösungsorientiert.
Herkunft
  • Wir betrachten unterschiedliche Bildungswege, soziale Hintergründe, Migrationserfahrungen sowie Herkunftssprachen unserer Studierenden und Mitarbeitenden als Bereicherung.
  • Wir berücksichtigen ungleiche Voraussetzungen von Studierenden beim Zugang und im Verlauf des Studiums sowie von Mitarbeitenden bei ihrer Laufbahnentwicklung.
Religion und Weltanschauung
  • Wir pflegen in Bezug auf Religion und Weltanschauung einen toleranten und respektvollen Umgang untereinander.
  • Wir orientieren uns dabei an den Freiheitsrechten der Einzelnen und an den Interessen der Gemeinschaft.
Sexuelle Orientierung
  • Wir betrachten die sexuelle Orientierung und die geschlechtliche Identität in ihrer Vielfalt als Teil der Selbstbestimmung und des Daseins eines jeden Menschen.
  • Wir sorgen für eine Arbeits- und Lernumgebung, in der Diskriminierung und Herabsetzung aufgrund der sexuellen Orientierung nicht gebilligt werden.
  • Wir begegnen Menschen in unterschiedlichen Lebensformen und Partnerschaften vorurteilsfrei und sorgen für Gleichbehandlung.
Diversity at the FHNW A guide for university practice
EN
Foreword by the President of the Directorate

Diversity means variety. Diversity at the FHNW means: nine universities and services operating in different subject areas, and this in four different cantons. Our students and employees are also diverse, with their individual biographies, talents and experiences, life models and prerequisites. This diversity is an important value. It is the task of the management to create conditions in which diversity can develop to the benefit of the FHNW.
The diversity of students and staff offers different starting points for innovation and university development. If we also perceive diversity as a strength, the FHNW can exploit its potential as a multidisciplinary university even better. Learning and working conditions that enable diversity and make it productive strengthen the FHNW as a popular place to study and distinguish it as an attractive employer. Diversity is enriching when we succeed in reflecting on our own perspectives, engaging in dialogue and learning from each other.

Diversity policy FHNW
Goals
The FHNW recognises and takes into account the diversity of its students and employees, in particular with regard to gender, ethnic-cultural origin, age, sexual orientation, religious orientation, different life situations and forms and with regard to existing physical or mental disabilities. It considers the diversity of its students and staff and the diversity of its organisation as a resource and potential. The FHNW has a high level of diversity competence in the four service areas of education and training, research and development, and services. Creating sensitivity for diversity concerns is part of its corporate and leadership culture.
Implementation
The FHNW implements equality, anti-discrimination and equal opportunities for its employees and students. It prevents discrimination and takes measures in the event of such incidents. The FHNW promotes the competences and uses the experiences that result from the diversity of its employees and students and from the diversity of its universities and disciplinary cultures. Universities and services ensure the development and expansion of diversity competences. […] Implementation in the universities involves strategic objectives, personnel policy and personnel development, target agreement processes, quality and real estate management and internal and external communication. Responsibility for the implementation of the diversity policy lies with the President of the Directorate and the directors of the universities and services and the other managers. The Equality/Diversity Unit supports the President of the Directorate and the universities and services in implementing the diversity policy. Existing controlling instruments contain corresponding key figures. The FHNW shall provide the resources necessary for implementation within the scope of its financial possibilities.
Diversity Guidelines FHNW
The FHNW develops its diversity competence in the four service areas of education, application-oriented research and development, continuing education and services. In particular, the development of diversity competence is also promoted within the framework of the FHNW's international orientation. In the professional qualification of students as well as in further education, the qualification for a non-discriminatory professional practice is also taken into account. The six diversity dimensions mentioned in the guiding principles work in parallel and influence each other. They can reflect social inequalities, change and can be changed. The dimension of gender is a central issue that must also be taken into account in the other dimensions.

Gender
  • We understand gender primarily as a role assigned by society.
  • We pay attention to gender relations everywhere and consider their significance in the organisation and in the subject areas. This is how we develop our gender competence.
  • We are working towards the goal of gender balance.
  • We promote the compatibility of family, career and studies.
Age
  • We see the exchange and cooperation among staff and students of different age groups as conducive to innovation.
  • We are committed to promoting young talent.
  • We promote lifelong learning and make use of experiential knowledge both in personnel development and in the design of our training and further education programmes.
  • We support students and employees at various stages of their lives, in particular when they enter university, when they enter the world of work, when they reconcile their studies or career and family, and when they transition into retirement.
Disability
  • We understand disability as the result of an interaction in which people with impairments encounter attitudinal and environmental barriers. These prevent them from participating in society on equal terms.
  • We enable barrier-free working and studying and compensate for disadvantages caused by disabilities. In individual cases, we work creatively, participatively and solution-oriented.
Origin
  • We consider different educational backgrounds, social backgrounds, migration experiences and languages of origin of our students and staff as enrichment.
  • We take into account unequal preconditions of students in access and in the course of their studies as well as of employees in their career development.
Religion and world view
  • We maintain a tolerant and respectful attitude towards each other with regard to religion and ideology.
  • We are guided by the individual's rights to freedom and the interests of the community.
Sexual orientation
  • We consider sexual orientation and gender identity in their diversity as part of every person's self-determination and existence.
  • We provide a working and learning environment where discrimination and disparagement based on sexual orientation is not condoned.
  • We meet people in different ways of life and partnerships without prejudice and ensure equal treatment.